In dieser Folge spreche ich mit meiner Freundin und Weggefährtin Christiane Windhausen über ein Thema, das uns alle betrifft und gleichzeitig selten ehrlich besprochen wird: Geld. Nicht als Zahl auf dem Konto. Nicht als Trophäe. Sondern als etwas, das Biografien prägt, Beziehungen formt und Identität spiegelt. Für mich ist Geld in den letzten Jahren vom Angstthema zur Ressource geworden – nicht, weil ich plötzlich „mehr“ wollte, sondern weil ich endlich verstanden habe, was ich wirklich suche: Freiheit, Würde, Klarheit.
Wir beginnen dort, wo jede Geldgeschichte anfängt: zu Hause. Welche Sätze hast du als Kind gehört? Welche Stimmung lag in der Luft, wenn es ums Bezahlen, Sparen, Wünschen oder Verzichten ging? In meinem Elternhaus klebte an Geld Moral: „Reiche sind…“, „Ein Kamel durchs Nadelöhr…“ – solche Sätze. Sie haben mich lange klein gemacht. Später stand ich an einer Kasse mit einem Anzug zum 50. Geburtstag in der Hand und spürte: Da sitzt meine innere Mutter noch auf der Schulter. Heute weiß ich: Diese Sätze sind nicht „die Wahrheit“. Es sind Prägungen. Und Prägungen lassen sich transformieren.
Christiane erzählt ihre Seite: In ihrer Familie war Geld tabu – und gerade deshalb ein Machtinstrument. Nie darüber reden, aber über Geld lenken. Das erzeugt eine doppelte Spannung: Unsichtbarkeit und Kontrolle. Aus dieser Spannung heraus hat Christiane früh gelernt, Freiheit nicht in Geld zu suchen, sondern in Unabhängigkeit. Arbeiten, um nicht bitten zu müssen. Geben, ohne klein zu machen. Später – als sie selbst Menschen begleitete – hat sie erlebt, wie leicht Würde verloren gehen kann, wenn Geld zwischen uns rutscht: Fünf verliehene Beträge, fünf verlorene Freundschaften. Nicht, weil jemand „schlecht“ war, sondern weil Scham Kommunikation auffrisst. Das ist eine der wichtigsten Einsichten dieser Folge: Ohne Würde zerfrisst Geld Beziehungen.
Wir sprechen darüber, dass Geld selten neutral ist. Geld ist gespeichertem Gefühl ähnlich: Sicherheit, Angst, Kontrolle, Anerkennung, Zugehörigkeit. Viele sagen „Ich will mehr Geld“, meinen aber Ruhe, Einfluss, Selbstbestimmung oder schlicht Respekt. Wenn Geld diese Lücke füllen soll, wird es zur Ersatzreligion: Wir arbeiten uns wund, nicht weil wir lieben, was wir tun, sondern weil wir nicht wissen, wer wir sind, wenn die Arbeit wegfällt. Dann wird Leistung zur Flucht und Erfolg zur Rüstung. Das ist kein Vorwurf – das ist eine Einladung, hinzuschauen.
Ein roter Faden dieser Folge ist der energetische Ausgleich. Geben ohne Rückkanal macht klein. Nehmen ohne Antwort macht abhängig. Es geht nicht um Rechthaberei und auch nicht um eine Quittung für jede Geste, sondern um Balance. Manchmal ist Geld der einfachste Weg, manchmal ist es eine Fähigkeit, eine Geste, eine Zeitgabe. Ich sage in der Folge klar: Wenn ich nur gebe, ohne dem anderen die Möglichkeit zu lassen, etwas zurückzugeben, beschädige ich seine Würde – und am Ende unsere Verbindung. Umgekehrt gilt: Wenn ich nur nehme, schwäche ich mich selbst. Würde wächst, wenn Austausch zirkuliert.
Wir reden auch über die Freiheit, die entsteht, wenn ich Geld bewusst führe. Für mich war es ein Wendepunkt, einen Sicherheitspuffer aufzubauen und meine Kosten ehrlich anzuschauen. Nicht, um „mehr“ zu wollen, sondern um besser zu entscheiden: Welche Kunden passen? Welche Projekte lasse ich los? Welche Reisen mache ich nicht, weil sie nur Eitelkeit bedienen? Diese Freiheit ist nicht laut. Sie ist still. Es ist die Freiheit, Nein zu sagen, ohne in Panik zu geraten. Und Ja zu sagen, ohne mich zu verkaufen.
Gleichzeitig schauen wir auf das gesellschaftliche Feld. Es gibt eine Tendenz, Geld als ultimative Messlatte zu behandeln – als dürfe alles, was sich rechnet. Wir sagen in der Folge sehr deutlich: Würde hat keinen Preis. Wenn Entscheidungen nur dem Geldalgorithmus dienen, verdorren Menschen. Dann werden gigantische Gehälter zu Schmerzensgeld, und unter glänzenden Zahlen liegen erschöpfte Biografien. Ich wünsche mir eine Kultur, die beides kann: wirtschaftlich denken und menschlich handeln. Und ich glaube, das beginnt nicht in Vorstandsetagen, sondern im Kleinen: in unserer Art, zu rechnen, zu sprechen, zu danken, auszutauschen.
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